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Ihlara Tal
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Die Geographische Lage und Geomorphologie Göremes

Das Tal von Göreme liegt im zentralanatolischen Hochland, ca. 80 km westlich der türkischen Stadt Kayseri und besitzt deutliche geographische Grenzen durch die vulkanischen Ketten zwischen dem Erciyes Daðý (3916 m) im Osten und dem Hasan Daðý (3253 m) im Südwesten, in die sich die Flußläufe des Kýzýlýrmak im Norden, des Melendiz Suyu im Südwesten und des Mavrucan im Südosten eingeschnitten haben.

Der Charakter dieser durch Vulkanausbrüche entstandenen Landschaft zeichnet sich durch einen ausgeprägten Formenreichtum in den zerklüfteten Talschluchten und den aus der Hügellandschaft aufragenden Tuffkegeln und Felstürmen aus. Die wichtigste Voraussetzung für die Entstehung dieser bizarren Landschaft mit einer Ausdehnung von etwa 25 km2 ist der Erciyes Daðý, der bei wiederholten Eruptionen breite Lavaströme über die Hänge und Täler ergoß, die sich in der darauf folgenden Phase zu mehreren Tuffschichten unterschiedlicher Dicke und Festigkeit erhärteten.

Den vulkanischen Ausbrüchen folgte eine viele Jahrtausende lang einwirkende Erosion durch Wind und Wasser, die die weichen, weniger verdichteten Schichten rasch abtrug, während die härteren Tuffschichten durch sie deutlich langsamer verwittert wurden. Im Gebiet von Göreme fanden sich weichere Tuffschichten vor, die den Kräften der Erosion nicht viel Widerstand entgegensetzen konnten, so daß die Einwirkungen von Wind und Wasser zu einer starken Verformung der Oberfläche geführt hat. Begünstigt durch die großen Gegensätze des anatolischen Klimas mit heißen, langen Trockenperioden im Sommer und kalten Wintern mit starken Regen- und Schneefällen, entstand im Laufe der Zeit ein weitverzweigtes System von Einbruchtälern und tiefen Schluchten. Ein weiteres Charakteristikum dieser Region ist, neben der variationsreichen Formenvielfalt, der Farbenreichtum der Felsmassen, die durch Oxidationsprozesse je nach Gesteinsart zu unterschiedlichen Farbtönen geführt haben, wie z.B. das Violett der harten Andesite, das Ocker der flachen Hänge, das Weiß der Talflanken und Tuffkegel und das Schwarz der Basaltpfeiler.

Trotz der Vielfältigkeit der Felsgebilde können einige wesentliche Erscheinungsformen, wie der Pyramiden-, der Zuckerhut-, der Obelisk- und der Turmform unterschieden werden. Nur die Gebilde, die durch einen massiven Felsblock oder durch eine feste Platte geschützt worden sind, haben sich bis in die Gegenwart erhalten. Ein besonderes Beispiel hierfür kann man in Çavuþin beobachten, wo sich durch die Form der schützenden Decke eine amphitheatralisch geformte Wand gebildet hat.

Insbesondere in Göreme und in Zelve ist die morphologische Wandlung der Tuff-Felsen, von der vertikalen Zerlegung, über die Bildung von Kegelgruppen und einzelnstehender Kegel, bis zur vollständigen Erosion in der Talmündung deutlich zu verfolgen.

Klima

Kappadokien wird als Teil Zentralanatoliens durch das Kontinentalklima beeinflußt, welches sich durch heiße, regenarme Sommer und kalte, nicht selten schneereiche Winter auszeichnet. Die großen, jahreszeitlich bedingten Temperaturunterschiede spielen bei der Nutzung und der Wahl der Behausungstypen eine entscheidende Rolle. Hier erweisen sich die Vorteile einer massereichen Bauweise, die durch ihren akkumulierenden Effekt starke klimatische Schwankungen ausgleicht. Die Jahrestemperatur liegt bei durchschnittlich +11°C, wobei die Temperaturen im Winter auf unter -20°C fallen können, im Sommer aber häufig auf über +35°C im Schatten steigen.

Boden

Die für Göreme typischen morphologischen Strukturen sind Folge jahrtausendelanger Erosion, bei der sich die vulkanischen Ablagerungen des Vulkans Erciyes Daðý zu bizarren Pyramiden- und Kegelgebilden formten. Das Gestein besteht aus unterschiedlichen Schichten vulkanischer Asche, die über Jahrtausende zu festem Tuff komprimierten. Dieses relativ leichte und daher gut zu bearbeitende Gestein bietet eine ideale Voraussetzung für die Gestaltung von Höhlen mit einfachsten Mitteln.

Auch für die Fruchtbarkeit der Region ist der Tuff von Bedeutung. Als mineralenreiches, leicht Wasser bindendes Verwitterungsprodukt bietet dieser Boden vor allem auch in Kombination mit dem schon in byzantinischer Zeit gebräuchlichen Taubenmist eine optimale Grundlage für den Anbau vieler Nutzpflanzen. Die Hochschätzung des Taubenmists als Mittel gegen eine Erschöpfung der landwirtschaftlich genutzten Böden wird insbesondere durch die in der Region überall zu findenden Taubenschläge im Fels deutlich, die speziell für diesen Zweck geschlagen wurden.

(Auszug aus einer Arbeit von Andus Emge, Wohnen in den Höhlen von Göreme)

zuletzt geändert: Sunday, 27-Mar-2005 19:47:07 CEST
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